[Auszug]
„Nachdem es ein Jahrhundert lang in der Versenkung verschwunden war, gelingt sein Comeback in Spitzentechnologien, von der Konstruktion bis zur Elektronik. Die unvergleichlichen Qualitäten von Holz könnten es zum Topmaterial des 21. Jahrhunderts machen.
Was macht man mit einem frisch gefällten Baumstamm? Vor ein paar Jahren wäre die Antwort aus den Ingenieurbüros mit einer gehörigen Portion Verachtung gepaart gewesen: diese großen Holzstücke erinnerten an hübsche Schweizer Blockhütten, elegante Musikinstrumente oder, schlimmer, Container mit billigen Möbeln oder Streichholzschachteln. Kurz gesagt, nichts sehr Innovatives.
Heute hat sich der Ton geändert. Es genügt, sich die aktuellen Projekte in Paris, Saint-Etienne, Angers, Dijon usw. anzusehen. Hier und da entstehen, zumindest auf den Zeichenbrettern, die Skelette von Hochhäusern … aus Holz. In Frankreich gibt derzeit sechsunddreißig Projekte, das kühnste in Bordeaux, mit einer Höhe von über 50 Metern bei 18 Stockwerken.
Seine Verschleißfestigkeit macht sprachlos
Hölzerne Wolkenkratzer? Es scheint kaum glaubwürdig und, ehrlich gesagt, ziemlich gefährlich. „Dieses Material wird sich im Bauwesen jedoch immer mehr durchsetzen“, schwärmt Bernard Thibaut, Forschungsdirektor am Labor für Mechanik und Bauingenieurwesen (Universität Montpellier). Nach den Beschlüssen der Umweltgipfel in Grenelle im Jahr 2007, wird das Holz wegen seiner Umwelteigenschaften sehr geschätzt: Ein Kubikmeter für den Bau verarbeitetes Holz soll etwa 400 kg CO speichern, während die Herstellung des gleichen Volumens an Stahlbeton mehr als 300 kg dieses Treibhausgases emittiert. […] “
Aus der Zeitschrift Science & Vie, wissenschaftliche Zeitschrift, Nr. 1196.